Grands Moulins des Antilles gewinnt den „Mehlsack Award“ 2018
„Grands Moulins des Antilles“ aus Guadeloupe wurde auf der Jahrestagung der Caribbean Millers Association (CMA) im Dezember 2019 feierlich mit dem „Mehlsack Award“ 2018 der Mühlenchemie ausgezeichnet. Die Abbildung einer jungen Kreolin aus den Antillen hatte die unabhängige Jury überzeugt.
Im MehlWelten Museum Wittenburg nimmt das preisgekrönte Exemplar künftig einen Ehrenplatz in der „Hall of Fame” der Mehlsäcke ein. Die filigrane Zeichnung zeigt eine junge Kreolin, deren vitale Natur auf die lebenspendende Kraft von Mehl als Grundnahrungsmittel verweist. Initiator Volknar Wywiol freut sich über das jüngsten Aushängeschild seiner Einrichtung: „Vielfalt und Zusammengehörigkeit, Weiblichkeit und Stärke, Qualität und Lebensfreude – das sind die Verbindungslinien, die dieser Mehlsack auf schöne Weise beschreibt. Eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft Guadeloupes, die wir auszeichnen möchten.“
Bei vielen Agrarerzeugnissen ist der Inselstaat auf Importe angewiesen – das gilt auch für Weizen, der in industriellem Maßstab verarbeitet und mit wichtigen Mikronährstoffen angereichert wird. Damit ist Mehl für die Ernährung der Einwohner Guadeloupes ein essentielles Nahrungsmittel.
Der schönste Mehlsack des Jahres 2016 kommt aus Ägypten
Ein selbstbewusster Königstiger ziert den „Mehlsack des Jahres“ 2016. Über die Auszeichnung, die alljährlich von der Mühlenchemie vergeben wird, freute sich dieses Mal die Arabian Milling & Food Industry aus Ägypten. Die feierliche Preisverleihung fand im Rahmen des „Global Miller`s Symposium“ am 20. April 2017 in Hamburg statt.
Ebenso wie seine Vorgänger nimmt der ausgezeichnete Mehlsack im MehlWelten Museum Wittenburg einen Ehrenplatz in der Preisträgergalerie ein. Für die „Hall of Fame“ wurde das Königstiger-Motiv von einer unabhängigen Jury ausgewählt. Volkmar Wywiol, Museumsgründer und Gesellschafter der Mühlenchemie, unterstrich das Juryurteil in seiner Laudatio: „Stolz und selbstbewusst schaut der Königstiger den Betrachter an. Der Tiger steht vor allem für Kraft und Stärke, die das Mehl dem Menschen gibt. Seine besonderen Fähigkeiten, wie Mut, Schnelligkeit und Ausdauer werden auf die Güte des Mehls übertragen. Der Exporterfolg der ägyptischen Mühle in anderen afrikanischen Ländern gibt dem Unternehmen recht.“
Kulturwissenschaftlich ist die Symbolik auf Mehlsäcken häufig interessant und erzählt viel über die Bedeutung des Mehls in der jeweiligen Region. Die Arabian Milling & Food Industry ist Ägyptens größtes Unternehmen in der Lebensmittelindustrie. Das eindrucksvolle Motiv des Tigers symbolisiert die hohe Qualität der Premiummarke der Mühle, die vor allem in der Äquatorregion vertrieben wird.
Bambus als Symbol für Reinheit, Kraft und Natürlichkeit
Die Symbolik auf Mehlsäcken erzählt viel über die kulturelle Bedeutung des Mehls in der jeweiligen Region. Nach Meinung einer unabhängigen Jury hatte ein Bambus-Motiv der indonesischen Weizenmühle Sriboga den kulturwissenschaftlich interessantesten Hintergrund des Jahres 2015. Die Ahrensburger Mühlenchemie übergab Ende 2016 deshalb den „Mehlsack Award 2015“ an den in Jarkata ansässigen Produzenten.
Das Motiv erzählt vom Aufstieg und der wachsenden Bedeutung des Mehls in einer Kultur, in der Weizen und Backwaren eine vergleichsweise junge Geschichte haben. Mit Bambus wählte Sriboga ein Symbol, das die in der westlichen Welt mit Weizen verbundenen Werte wie Reinheit, Kraft und Natürlichkeit in die Sprache der Tropen übersetzt. Der Grund: Herkömmliche Motive wie die Sonne oder die Weizenähre wecken in Südostasien andere Assoziationen.
Im MehlWelten Museum erhält „Bamboo“ einen Ehrenplatz in der Reihe der schönsten Säcke des Jahres. Volkmar Wywiol, Museumsgründer und Gesellschafter der Mühlenchemie: „Das Motiv hat mich in seiner Phantasie und Aussagekraft überrascht. Es erzählt seine eigene, regionale Geschichte. Ein Motiv, mit dem es gelingt, auch in Gebieten der Welt, in denen Weizen auf den ersten Blick nicht zu den traditionellen Grundnahrungsmitteln gehört, von der Bedeutung des Mehls und seiner lebensspendenden Kraft zu berichten.“
Eine süße Versuchung als Götterspeise
Eine unabhängige Jury aus der Mühlenchemie lobte auch 2012 den schönsten Sack des Jahres aus. Sieger wurde Museumssack Nr. 2366 der Mühle Shree Govindam Prime Food PVT. Ltd aus Indien. Dieser Sack ist im wahrsten Sinne des Wortes ein „Bedeutungsträger“:
Die dreifarbige Gestaltung des Sacks verweist auf die indische Flagge. Das Motiv zeigt einen „Halwai“ aus einer Bevölkerungsgruppe, die traditionell Süßigkeiten herstellt. Der Name stammt aus dem Arabischen („halwa“= süß). Die „Halwai“ leben vorwiegend in Nordindien, wo auch die Stadt Bikaner liegt. Der Produktname „Bikaner Halwai Special“ verweist also sowohl auf die Herkunft des Mehls als auch auf die dort lebenden Süßigkeitenhersteller.
In Indien mit seinem Kastensystem werden strenge Maßstäbe an die „Reinheit“ von Speisen gestellt. Da Süßigkeiten den Göttern als Gabe dargebracht werden, müssen sie den religiösen Reinheitsgeboten ganz besonders entsprechen. Es gilt aber als allgemein akzeptabel, von „Halwai“ hergestelltes Gebäck zu kaufen und zu essen. Das Sackmotiv und der Produktname vermitteln also, dass es sich um ein besonders reines Mehl handelt, das für die Herstellung von Süßigkeiten als Geschenk für die Götter geeignet ist.
Alle diese Informationen auf einem Sack vereint – Gratulation an die indischen Müller für die Auswahl dieses schönen bedeutungsvollen Motivs!